Stephen R. Covey, einer der einflussreichsten Denker im Bereich Persönlichkeitsentwicklung und Führung, hat mit seinem Opfer-Gestalter-Modell ein Werkzeug geschaffen, das bis heute Maßstäbe setzt. Dieses Modell hilft Ihnen zu verstehen, warum manche Menschen selbst in schwierigen Situationen handlungsfähig bleiben, während andere sich ohnmächtig fühlen.
Im Kern unterscheidet Covey zwei Bereiche, die unser Leben prägen: den Betroffenheitsbereich und den Einflussbereich. Die Art und Weise, wie wir diese Bereiche wahrnehmen und nutzen, entscheidet darüber, ob wir uns als Opfer äußerer Umstände oder als Gestalter unseres Lebens fühlen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Der Betroffenheitsbereich: Was uns beeinflusst, aber nicht kontrollierbar ist
- 2 Der Einflussbereich: Wo Ihre wahre Macht liegt
- 3 Opferprinzip vs. Gestalterprinzip: Zwei Wege, die Welt zu sehen
- 4 Warum dieses Modell heute relevanter denn je ist
- 5 Praxistipps: So werden Sie zum Gestalter
- 6 Fazit: Vom Modell zur Haltung
- 7 Buchempfehlung
Der Betroffenheitsbereich: Was uns beeinflusst, aber nicht kontrollierbar ist
Im Betroffenheitsbereich sammeln sich alle Faktoren, die uns betreffen, auf die wir jedoch keinen direkten Einfluss haben. Dazu gehören:
- Wirtschaftliche Entwicklungen (z. B. Inflation, Arbeitsmarktsituation)
- Politische Entscheidungen (z. B. Gesetzesänderungen)
- Äußere Bedingungen (z. B. Wetter, globale Krisen)
- Verhalten anderer Menschen (z. B. Entscheidungen von Vorgesetzten)
Ein klassisches Beispiel: Steigende Benzinpreise betreffen viele Autofahrer, doch Einzelne können diese nicht direkt senken. Wer sich hierauf fokussiert, verfällt leicht in Passivität oder Klagen – das Opferprinzip greift.
Der Einflussbereich: Wo Ihre wahre Macht liegt
Der Einflussbereich umfasst alles, was Sie durch eigenes Handeln verändern können. Dazu zählen:
- Ihre Einstellungen und Reaktionen
- Ihre täglichen Gewohnheiten
- Ihre Kommunikation mit anderen
- Ihre Entscheidungen (z. B. Alternativen zum Autofahren nutzen)
Indem Sie sich auf diesen Bereich konzentrieren, erweitern Sie paradoxerweise Ihren Handlungsspielraum. Covey nennt dies das Gestalterprinzip: Aktive Menschen ziehen Möglichkeiten an und vergrößern so langfristig ihren Einfluss.
Opferprinzip vs. Gestalterprinzip: Zwei Wege, die Welt zu sehen
Das Opferprinzip: Die Falle der Passivität
Menschen im Opfermodus zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:
- Externalisierung: „Die anderen sind schuld.“
- Resignation: „Da kann man nichts machen.“
- Katastrophisieren: „Das wird nie besser.“
Diese Haltung führt zu einem Teufelskreis: Je weniger jemand handelt, desto kleiner wird sein tatsächlicher Einfluss – was die Opferhaltung weiter verstärkt. In Unternehmen äußert sich dies in Widerstand gegen Veränderungen oder toxischer Kommunikation.
Das Gestalterprinzip: Der Weg der Proaktivität
Gestalter hingegen fragen: „Was liegt in meiner Macht?“ Covey beschreibt drei Schritte:
- Love it: Aufgaben mit Sinn erfüllen (Commitment).
- Change it: Hindernisse durch Dialog und Initiative überwinden.
- Leave it: Gegebenenfalls Konsequenzen ziehen (z. B. Jobwechsel).
Ein Beispiel: Statt über unfaire Arbeitsbedingungen zu klagen, könnte ein Gestalter:
- Lösungsvorschläge einbringen (Change it),
- sich weiterbilden, um attraktiver für andere Jobs zu werden (Leave it-Vorbereitung),
- oder bewusst entscheiden, die Situation auszuhalten (Love it, wenn z. B. andere Vorteile überwiegen).
Warum dieses Modell heute relevanter denn je ist
In einer Welt rasanter Veränderungen (Digitalisierung, Klimawandel, globale Unsicherheiten) bietet Coveys Opfer-Gestalter-Modell Orientierung:
- Für Führungskräfte: Es hilft, Teams zu befähigen, statt in Mikromanagement zu verfallen.
- Für Mitarbeitende: Es stärkt Eigenverantwortung und Resilienz.
- Privat: Es reduziert Stress, indem es Klarheit über Kontrollierbares schafft.
Praxistipps: So werden Sie zum Gestalter
- Analysieren Sie Ihre Sprache: Ersetzen Sie „Ich muss“ durch „Ich entscheide mich für“.
- Führen Sie ein Einfluss-Tagebuch: Notieren Sie täglich, wo Sie etwas bewirkt haben.
- Starten Sie klein: Suchen Sie in Konflikten zuerst nach einem Aspekt, den Sie ändern können.
- Umgeben Sie sich mit Gestaltern: Proaktivität ist ansteckend!
Fazit: Vom Modell zur Haltung
Das Opfer-Gestalter-Modell ist keine Technik, sondern eine Lebenseinstellung. Es erinnert uns daran: Während wir nicht alle Umstände kontrollieren können, haben wir immer die Wahl, wie wir darauf reagieren. Diese Erkenntnis – so simpel sie klingt – kann Berufs- und Privatleben transformieren.
„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion.“ – Stephen R. Covey
Möchten Sie tiefer einsteigen? Coveys Werk bietet noch mehr Einsichten – etwa wie Sie durch Vertrauen und Synergien Ihren Einflussbereich weiter vergrößern.
Dieser Artikel erschien zuerst in leicht geänderter Form auf meinem anderen Blog „Coaching mit Pferden Harz“ unter https://www.coaching-mit-pferden-harz.de/opfer-gestalter-modell/.
Buchempfehlung
Vertiefung: Coveys „Die 7 Wege zur Effektivität“
Coveys Bestseller (über 40 Mio. verkaufte Exemplare) vertieft diese Ideen. Besonders relevant:
- Der 1. Weg „Seien Sie proaktiv“: Grundlage des Opfer-Gestalter-Modells.
- Der Kreis des Einflusses vs. Kreis der Betroffenheit: Visualisierung der beiden Bereiche.
Das Buch argumentiert überzeugend: Nachhaltiger Erfolg entsteht nicht durch Tricks, sondern durch Charakter und Prinzipienorientierung.
Die 7 Wege zur Effektivität
Prinzipien für persönlichen und beruflichen Erfolg (Dein Erfolg) von Stephen R. Covey
Der Managementklassiker hilft Menschen und Organisationen auf der ganzen Welt, ihre Effektivität nicht nur sehr erfolgreich, sondern auch verantwortungsvoll und nachhaltig zu steigern.
Die 7 Wege sind so zuverlässig und unumstößlich wie Naturgesetze
Ob Fairness, Integrität, Ehrlichkeit, Verantwortungsbewusstsein oder Achtsamkeit und Respekt: Die Prinzipien aus den 7 Wegen sind wie Naturgesetze. Sie wirken immer und überall.
Die 7 Wege sind wirksamer und wichtiger denn je!
Das Tempo des Lebens hat für viele Menschen geradezu Lichtgeschwindigkeit erreicht. Bildschirme haben das Regiment übernommen. Rund um die Uhr sind wir mit der ganzen Welt vernetzt. Privates und Berufliches vermischen sich immer mehr. Burn-out und Unzufriedenheit im Job greifen immer weiter um sich. Je schneller die Welt sich dreht und je größer unsere Herausforderungen werden, desto mehr können die 7 Wege uns geben. Inmitten einer Welt des Wandels sorgen sie für Halt, Sicherheit und Orientierung.
Die 7 Wege helfen uns, unsere Arbeit und unser Leben so effektiv zu gestalten, dass beruflicher Erfolg und privates Glück auch in herausfordernden Zeiten eine harmonische Einheit bilden. Oder um es mit Stephen R. Covey zu sagen: „Selbst, wenn Sie nur einen der 7 Wege umsetzen, werden Sie sofort Ergebnisse sehen. Aber es ist ein nie endendes Abenteuer, das Ihnen ein Leben voller Verheißungen verspricht!“
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